Philosophieren

"Weder sollte man in jungen Jahren zögern, sich philosophisch zu betätigen, noch sollte man im Alter das Philosophieren als Mühe empfinden." so schreibt der antike Denker Epikur in einem Brief an seinen Freund. Viele Menschen denken, dass Philosophie etwas Abgehobenes und Abstraktes sein müsste. Dabei hat Philosophie, die Freundschaft zur Weisheit, immer mit unserem ganz konkreten Leben zu tun. Zu beginnen, sich selbst und die Welt zu erkennen, ist ein Abenteuer ohnegleichen. Selbstverständlich prägen meine philosophischen Überlegungen mein gesamtes Rhetorikverständnis, wie ich es in meinem Codex formuliere. Philosophie geht es in meiner Perspektive, wie der Rhetorik auch, um ein praktisches Tun und eine Haltung, einen Habitus. Darüber sich klar zu werden, Lebensklugheit zu entwickeln, das ist das Ziel aller meiner philosophischen Veranstaltungen.

Philosophischer Dialog

Ich bin kein Psychotherapeut, ich bin Philosoph. Alle Menschen sind geborene Philosophen, viele vergessen diese Ressource nur. Sokrates war es, der im Dialog mit allen Menschen, denen er begegnete, die Vernunft zur Sprache brachte. In Krisen erinnern sich viele dann plötzlich, dass es sich lohnt, über sich selbst nachzudenken. Sich gemeinsam auf den Weg zu machen, Erkenntnis über sich und sein Handeln zu gewinnen, Orientierung im Denken zu finden und Fragen zu stellen, ist gleichsam das Handwerk des Philosophen. Philosophieren ist ein Tun und kein Wissen. Mitunter kommt heraus, dass man die Laufrichtung ändert oder seinem eigenen Leben einen weiteren oder einen neuen Sinn gibt. Philosophieren ist insofern auch ein Spiel, ein Abenteuer, zuletzt eine Reise ins unbekannte Land des eigenen Bewusstseins. Der Weg ist das Ziel.

Wie läuft der Philosophische Dialog ab?
  1. Wir kommen in Kontakt und lernen uns kurz kennen
  2. Wir einigen uns auf ein Thema
  3. Wir treffen uns z.B. im Park, im Zoo, im Museum
  4. Wir philosophieren. Eventuell deuten wir auch Texte

Philosophischer Salon

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“

An einem festen Termin, einem jour fixe, im Monat ist es gut, über der Passion des freien Denkens zu frönen. Jede Veranstaltung kreist um ein zentrales, gemeinsam ausgewähltes Thema, dem wir uns im Wechselspiel von Zuhören und Argumentieren nähern.

Jedenfalls versuchen wir es – Salzstangen essend und Wein und Wasser trinkend. Jede Veranstaltung kreist um ein zentrales, gemeinsam ausgewähltes Thema, dem wir uns im Wechselspiel von Zuhören und Argumentieren nähern.  Alte Teilnehmer treffen auf neue Teilnehmer und schon kann das Spiel des freien Denkens losgehen. Zuhören, Reden, Debattieren.

Meine vier Regeln des Salons
  1. Beiträge zum Thema
  2. Nicht unterbrechen
  3. Nicht zu lange reden
  4. Keine Grüppchen bilden